Das Buch "Philosophie und Wirklichkeit" hat zum Ziel aufzuzeigen, wie unser tägliches Leben immer mehr ausser Rand und Band gerät und wir nicht mehr in der Lage sind, diese Wirklichkeit mit unserem philosophischen Gedankengebäude zu erklären. Doch damit ist noch gar nichts erklärt über die Ursache dieser Tatsache. Es muss eine Erklärung geben, weshalb die Spezies Mensch in diese Situation geraten konnte.
Bei einem Spaziergang mit meiner Freundin Rita am Nationalfeiertag der Schweiz, als wir von all den Petarden und Raketen unserem Hund Leon zuliebe in ein Flusstobel flüchteten, entwickelten wir zusammen folgende Gedanken zur Grundursache dieses desaströsen Vorgangs, diese Wirklichkeit, die uns umgibt, nicht mehr verstehen zu können und immer mehr in ein reales Chaos des Seins abzugleiten.
Kein Tier verfügt über ein dermassen grosses Gehirn wie wir Menschen. Es ermöglichte eine Entwicklung, deren Wirkung uns total entglitten ist: die technologische Revolution, die Entwicklung von Maschinen, Informationssystemen, die Einführung von Geld- und Machtsystemen, die gar nicht mehr kontrollierbar sind, selbst wenn der Konsens bestehen würde unter allen Menschen, dass wir diese Systeme unter Kontrolle bringen wollen. Es kann und wird nicht gehen.
Die Systeme haben sich verselbständigt und kein Mensch, kein Politiker, kein Wissenschaftler oder Macht- und Geldmensch wird je in der Lage sein, dieses System zu korrigieren, es sei denn, man schaffe das System als solches ab und ersetze es durch ein nachhaltig funktionsfähiges. Letzteres wird nicht durch Einsicht und Freiwilligkeit geschehen, sondern ausschliesslich über die ultimative Katastrophe, dann wenn das System an sein Ende gekommen sein wird und sich selbst vernichtet. Eigentlich all das, worüber ich dauernd in diesem Buch schreibe. Die Börsen- und Geldsysteme werden zusammenbrechen, wenn zu viele Menschen zu viele Ressourcen vernichtet haben werden und zuerst die Ökosysteme, dann die Wirtschaftssysteme und schliesslich die Politsysteme sich von innen heraus vernichten werden. Deshalb hege ich auch soviel Spott und Ironie bezüglich der Meinung, die Demokratie sei ein nützliches Instrument, alle Fehler, die die Menschen als Ganzes begehen, über freie Meinungsäusserung zu beherrschen. Im Gegenteil: Dieses System der "Diktatur der dummen Mehrheiten" beschleunigt den Vernichtungsprozess, der jetzt in vollem Gange ist, nur noch zusätzlich.
Die Systeme haben sich verselbständigt und kein Mensch, kein Politiker, kein Wissenschaftler oder Macht- und Geldmensch wird je in der Lage sein, dieses System zu korrigieren, es sei denn, man schaffe das System als solches ab und ersetze es durch ein nachhaltig funktionsfähiges. Letzteres wird nicht durch Einsicht und Freiwilligkeit geschehen, sondern ausschliesslich über die ultimative Katastrophe, dann wenn das System an sein Ende gekommen sein wird und sich selbst vernichtet. Eigentlich all das, worüber ich dauernd in diesem Buch schreibe. Die Börsen- und Geldsysteme werden zusammenbrechen, wenn zu viele Menschen zu viele Ressourcen vernichtet haben werden und zuerst die Ökosysteme, dann die Wirtschaftssysteme und schliesslich die Politsysteme sich von innen heraus vernichten werden. Deshalb hege ich auch soviel Spott und Ironie bezüglich der Meinung, die Demokratie sei ein nützliches Instrument, alle Fehler, die die Menschen als Ganzes begehen, über freie Meinungsäusserung zu beherrschen. Im Gegenteil: Dieses System der "Diktatur der dummen Mehrheiten" beschleunigt den Vernichtungsprozess, der jetzt in vollem Gange ist, nur noch zusätzlich.
Doch damit ist immer noch nicht gesagt, warum all dies passieren konnte. Es ist ganz einfach: Die Taten, die unser Hirn in die Wege leitete, nämlich der Bau von Fahrzeugen, Flugzeugen, Kernkraftwerken, Waffen aller Kategorien, Geld- und Börsenwesen, maschinelle Bearbeitung von Feldern und eigentlich der gesamten Natur dieses Planeten sind Ausfluss eines zu grossen Hirns, das den Menschen gegeben wurde durch die Evolution. Nicht Schritt gehalten hat dieses Hirn in bezug auf die Erfahrbarkeit dieser irren Realität im Massstab von Vernunft und Philosophie mit der ultimativen Forderung der Natur, dieses Sein der Dinge noch verstehen zu können. Alle Menschen schreiben Bücher über die geschaffenen Tatsachen der vorhandenen "Menschenwunder" und keiner schreibt darüber, dass wir längst aufgehört haben uns klar zu sein über die Wirkungen, die diese "Wunder aus Menschenhand" entwickeln. Zudem wird die Anzahl der Menschen, die nichts verstehen, immer grösser, während die Bio-Diversität stetig in den Boden versinkt und die anderen Tiere des Erdballs nur noch ausgenutzt oder höchstens verplanend geduldet werden. Der allgegenwärtige Grössenwahn, Ausfluss einer geballten Hirnmacht der Menschenmasse, vernichtet die eigene Lebensgrundlage, weil die einzelnen Hirne es nicht mehr schaffen, die gelebte irrwitzige Realität und die geistigen Ursachen für diese Realität in Einklang zu bringen und zu durchschauen.
Deshalb sind wir philosophisch im Mittelalter stehen geblieben und keiner, ich sage ausdrücklich, kein Mensch begreift, was vor sich geht. Ich weiss, wovon ich rede: Seit vielen Jahren prüfe ich alle Bücher, Zeitungsartikel, TV- und Radiosendungen nach dem Hinweis, dass irgendein gescheites Haus genau in diesem Sinne die Philosophie mit der heutigen Realität in Einklang bringen würde und immer wieder werde ich enttäuscht. Es gibt sie nicht, diese Schrift, die erklärt, dass wir aufgrund unserer riesigen Geisteskapazitäten eine Welt geschaffen haben, in der zu leben nicht möglich ist. Vielleicht noch einige Jahrzehnte, höchstenfalls zwei Jahrhunderte, dann ist alles zu Ende. Denn es ist nicht möglich, eine schnell wachsende Menschheit mit immer weniger Ressourcen, Nahrung und Geist zu versorgen und gleichzeitig zu glauben, das geistige und reale Chaos des Lebens auf der Erde trotzdem unter Kontrolle halten zu können.
Diese Erklärung beinhaltet die Hauptursache für den Niedergang einer Spezies, die es hätte schaffen können, das Kap der guten Hoffnung so zu umschiffen, dass die Menschheit eine nachhaltige Zukunft hat. Wir haben sie nicht, diese Zukunft, und trotz riesenhafter Hirne verstehen wir nicht, weshalb dies so ist. Damit gehen Tausende, wenn nicht gar Millionen von Jahren einer Spezies verlustig, die bei hirnangepassterem Verhalten, bei der Anwendung einer Vernunft, die unseren Möglichkeiten des Denkens und Realisierens entsprochen hätte, auf der Erde einen Garten Eden hätte verwirklichen können.
Doch wir freuen uns nochmals am lauen Abend am rauschenden Fluss, das Zwielicht wird immer dunkler im Wald, der Himmel über dem Flussbett ändert die Farben von blau zu gelb zu rot und schliesslich über ein Rosa wieder zu einem Dunkelblau, und wir sind glücklich. Solche Gedanken entwickeln und sich doch sicher fühlen zu können, im Zeitalter der Gnade der Totalvernichtung der Güter der Erde zu unseren Gunsten, macht schizophren: Wir spüren und denken die Selbstvernichtung und sind selbst die grössten Profiteure eines Systems, das dem Untergang geweiht ist und zuvor eigentlich nur einer kleinen Schicht von privilegierten Volksteilen auf der Erde gedient hat, den Reichen und den Unanständigen des Unmasses. Doch wir müssen diese Schizophrenie aushalten, sonst können wir nicht leben. Wir müssen das Schöne des jetzigen Seins geniessen und die kommende Katastrophe übersehen; wenigstens an diesem Abend des 1. August 2001 im Sihltobel in der Nähe des Zürichsees.