Die NGO unternehmen alles, damit die Fehlentwicklungen der anderen weltumspannenden Organisationen, zum Beispiel des IWF, der Weltbank oder der WTO, endlich ein Ende nehmen. Doch dazu brauchen sie Geld, Kapitalien, sie sind also auch dem Denksystem dieser Organisationen ausgeliefert. Doch wenn schon, dann sollten sie es intelligent angehen, wenn sie das bestehende System aus den Angeln heben wollen. Jedermann ist klar, dass die heutigen Börsenwerte der Aktien darauf basieren, dass unvorstellbar hohe und lediglich erhoffte Zukunftsgewinne - in allen Branchen, nicht nur im irrealen E-Commerce-Business - im Aktienpreis kapitalisiert sind. Sobald erkannt wird, dass diese nicht erreicht werden können, wird eine Breakdown-Spirale in Gang gesetzt werden, die im Vergleich mit dem Crash anno 1929 wie ein Sturm im Vergleich mit einem Lüftchen sein wird. Eine Geldvernichtung wird vonstatten gehen, die sich ein denkender Mensch heute noch kaum vorstellen will.
Als Vorgeschmack ein kleiner Exkurs über die Börsen-Intelligenz der Gigantomanen in unserer Zeit: Im Jahr 2000 ist die E-Commerce-Euphorie ausgebrochen. Unternehmen mit einigen Millionen Dollar Umsatz und Millionenverlusten werden an der Börse mit Milliardenwerten kapitalisiert. Melomanische Jungdynamiker und Krawattenständer ohne weisse Socken und mit Glanzschuhen bremsen die alten Weisen und die weisen Alten des Wirtschaftslebens aus. Innerhalb kürzester Zeit werden unbedarfte Zeitgenossen zu Millionären und gehen dann in Konkurs. Ein Beispiel aus nächster Nähe verfolgt: Ein junger Manager steigt mit Siegermiene in diesen Wahnsinnsmarkt ein, kauft sich einen Porsche aus unrealisierten Börsengewinnen und bettelt am Ende vor meinen Augen seine arme Mutter um ein Darlehen an, um Lebensmittel einkaufen zu können.
Doch das grosse Drama sind die vermeintlichen Genies unserer Zeit: Die verblendeten CEO der Banken und die Vermögensberater mit ihren Charts. Sie verkaufen den hirnlosen geldgierigen CEO und ihren Beratern aus Versicherungsgesellschaften, Anlagefonds, Pensionskassenstiftungen und Unternehmen der Produktion und Dienstleistung, welche in der Vergangenheit aufgrund echter Aktivitäten zu enormen Vermögen gekommen sind und nun nur noch die Geldwerte vermehren wollen, diesen Schrott aufgrund einer Internet-, Multimedia- und Mobiltelefon-Wahnphantasiewelt und alle fallen auf die Nase und kommen sich trotzdem sehr gescheit vor; ebenso gescheit wie die berüchtigten Putzfrauen und Jungmanager, die auch noch rasch reich werden wollten, als höchstes Ziel ihrer Daseinsform. Als Unternehmensberater, ausgestattet mit Glanz und Gloria erstandenen Fachdiplomen des Wirtschaftsgeschehens, stehe ich da, ich armer Tor, und komme mir in diesem Zeitalter immer dümmer vor. Alle reden nur noch vom Geldverdienen an der Börse und alle haben keine Ahnung mehr von der Realität ausserhalb der Geldwelt. Ein sonst recht vernünftiger Rechtsanwalt sitzt mir am Mittagessen gegenüber und erzählt, wie seine Ehefrau - eine unbedarfte Hausfrau ohne jegliche Kenntnis in Wirtschaftsverhältnissen - ein raffiniertes Börsenprogramm gekauft habe und nun mit einer wundersamen Performance allen Bankers zeige, wie dumm diese mit ihren lausigen Beratungen seien. Da könne man ja sein Geld gleich in die Abfalltonne werfen statt diesen Langweilern anzuvertrauen. Mir fällt der Kiefer auf die Tischplatte, meine Hirnwindungen wehren sich gegen den ganzen Wahnsinn der Selbstaufblähung und die Hände verkrallen sich im Tischtuch, der Anwalt hält dagegen und so vermeiden wir, dass die Mahlzeiten durch die Gaststube fliegen ... Scherz beiseite, wir haben unser Schicksal in die Hände von Wirtschaftsgiganten gelegt, die nur noch wie Roboter auf Chartbildchen reagieren und von der eigentlichen Wirtschaftswelt und von realen Unternehmensbewertungen nichts mehr verstehen. Und auch die gute "Expertin-Ehefrau" in Sachen Geldanlagen hat schliesslich das Geld verpulvert, nach dem Debakel der E-Commerce Euphorie, wie ich erst kürzlich erfahren habe.
Zurück zu den eigentlichen Werten, zum versprochenen Börsentipp, wo noch von echten Chancen und Gewinnmöglichkeiten gesprochen werden kann. Zwar liegt der Goldpreis heute noch am Boden. Kein Wunder: Viele Nationalbanken wollen ihre zum Teil während Jahrhunderten gehorteten Goldvorräte kurzfristig verkaufen, um den blödsinnig hohen Börsenwert der Aktien durch Zukauf eben dieser Aktien in noch schwindelerregendere Höhen zu treiben und dabei den Absturz noch grandioser werden zu lassen. Dabei decken die heutigen Verkaufspreise von Gold noch nicht einmal die Produktionskosten der meisten Goldminen dieser Welt. Würden die Nationalbanken jetzt Gold kaufen statt verkaufen, würde der Goldpreis in Kürze zu eigenem Nutzen explodieren. Doch noch ist der Club der Ölbarone OPEC intelligenter als der Club der Bankiers.
Wird der Irrtum in der Werteskala dieser Welt erkannt, wird das gleiche geschehen, wie am Beispiel vom Silber und Palladium demonstriert werden kann: Der Wert des Silbers wurde einmal verzehnfacht, als die Gebrüder Hunt in diesen Markt eingestiegen sind. Selbst nach dem Zusammenbruch des Silberpreises blieb dieser dreimal so hoch als zu Beginn dieser Spekulationsblase im Silberteich; und all dies geschah im Zeitraum von nur wenigen Monaten. Von wegen Wertlosigkeit der Edelmetalle: Das Palladium hat sich in letzter Zeit so entwickelt, dass sich dessen Wert in wenigen Jahren still und leise ebenfalls verzehnfacht hat, ohne dass gross darüber geschrieben wurde und daraufhin ein Edelmetallrausch entstanden wäre. Ähnlich hat sich das Edelmetall Platin entwickelt. Nur der Goldpreis liegt aus den erklärten Gründen darnieder. Und wann soll man bekanntlich Werte kaufen, um Gewinne zu sichern: Wenn die Kurse am höchsten oder am tiefsten sind? Und wie tief meint man, werden die Goldkurse noch fallen? Logik ist erwünscht. Man kann sich vorstellen was passiert, wenn die Börsen kollabieren und zudem die Nationalstaaten ihr Gold endlich verkauft haben werden: Die einzigen Werte von Langzeitwirkung werden dann noch die Edelmetalle und allenfalls ausgesuchte Liegenschaften an guten Lagen sein.
Wenn also das Gold und andere Metalle den wahren Wert erreichen, die sie angesichts der immer höher werdenden Auskratzkosten der letzten Reste an Metall erreichen müssen und wenn die Kurzzeit-Blender von Staatsbankpräsidenten ihr Ausverkaufs-Werk endlich vollendet haben werden, dann sollten die NGO im Besitze von haufenweise Edelmetall sein. Mit den Wertsteigerungen, die enorm sein werden, könnten sie dann effizient jenen Ärmsten und Schwächsten der Welt helfen, die verdienen, dass die Kapitalien endlich auch zu ihnen fliessen. Und den Weltorganisationen des Kapitalismus und Neoliberalismus würde bewiesen, wie elend dumm sie während der ganzen Weltepoche des Börsenwahnsinns waren. Ein später Triumph, doch immerhin eine reine Freude des Herzens für Menschen, denen Charakterwerte wichtiger sind als Geldwerte.