Es soll Philosophen und Futurologen geben, die ernsthaft glauben, Geist und Körper des Menschen liessen sich in zwei losgelöste Analysierfelder trennen, welche verschiedenen Logiken des Lebens und der Biologie folgen müssten. Und dies losgelöst von der Tatsache, dass der Körper keinen Wank macht, wenn das offenbar sonst wo navigierende Hirn es nicht will. Andere Schreiber vertreten die Ansicht, der Geist sei eigentlich nur ein komplexer Computer und der Körper sei eine Maschine, eine besonders raffinierte Roboterkonstruktion. Der Glaube an die Technologie hat den Verstand dieser Willensmenschen völlig vernebelt und sie sehnen sich nach Vergleichbarkeiten, die in dieser Form unmöglich sind und nur zum Wahnsinn des geprüften Gegenstandes, eben von Geist und Körper, führen werden.
Wenn es noch der Beweise bedarf, wie primitiv einige Philosophen und Denker heute denken, wie zeitstylisch deren Vorstellungswelten sind, wie wenig sie von der Komplexität der Natur verstehen, hier liegen sie vor.
Zum ersten benötigen wir nicht die Menschen, um an ihnen diese Fragen zu prüfen. Eine Kuh oder eine Maus genügt vollständig. Es ist nicht die hohe Intelligenz und der vollendete Körper des Menschen, die diese absurden Theorien glaubwürdiger machen würden. Zum zweiten ist der dualistische Begriff "Geist + Körper" reine Biologie und nicht etwa ein Theorem der Technik oder der Informatik. Diese Biologie und ihre ursprüngliche Denksysteme lassen sich nur mit einer Überlistung durch menschliche Machbarkeits- und Denkensgrenzen mittels der Natur selbst (Genmanipulation, künstliche Befruchtung, Klonen usw.) handhaben. Gegenüber der Allmächtigkeit des Entstehens von Leben, insbesondere von Geist und Körper, sind Wissenschaftler die reinsten Zauberlehrlinge und Scharlatane; Vortäuscher einer virtuellen Machbarkeit, somit Grössenwahnsinnige ihrer selbst.
Doch gehen wir bei der Suche nach dem Wert von Geist und Körper nun endlich etwas chrono-logischer vor (logischer in der Zeitfolge also): Die Funktionen des Körpers sind von einer derartigen Komplexität, dass kein Mensch je einen vergleichbaren Organismus auf rein technischer Basis wird schaffen können. Und die Biologie sollten diese Anmasser auch gleich vergessen: Naturwissenschaftler spielen , mit zunehmender Abgeklärtheit in der Zeit, selbst Gott und sind doch nur kleine arrogante Teufel der Machbarkeit, die sich die Natur und ihre unbegreifbaren Gaben untertan machen. Und die anmassenden Geisteswissenschaftler schauen beim ganzen Theater einer Verklärung unserer Evolution in Raum und Zeit, die ausserhalb unserer Wahrnehmung stattfindet, nur zu und verstehen vom ganzen Vorgang so wenig wie von echtem philosophischem Denken. Eigentlich ein geistiger Skandal, diese allgemeine Selbstüberschätzung vom "Übermensch" und seiner selbst gemachten Un-Welt.
Doch vollends grotesk wird es beim Geist: All der Schrott, der auf Computern, im Internet und in Science-Fiction-Filmen dargeboten wird, macht noch nicht einmal einen Tausendstel der Komplexität der echten Denkvorgänge im Menschenhirn aus. "Plus-Minus-Digital-Techno-Menschen" mit einer künstlichen Vorstellung ihrer eigenen Intelligenz schaffen Rechnungsoperations-Maschinen, die das Bestehende und Komplizierte nur umwandeln, abbilden, digital verarbeiten: Bilder, Musik, Sprache, Literatur und vieles anderes Wertvolles, das auch für sich selbst gleichwertig wäre, ohne die "Kunst" dieser Techno-Menschen, die die eigentlichen Roboter in unserer Gesellschaft sind. Geschaffen wird kein einziger nützlicher und neuer Gedanke, geschweige denn eine Philosophie, die den ewigen Selbstbetrug von der Machbarkeit des Menschen, seines Geistes und seines Körpers durch Menschen offen legen würde.
Diese Aufgabe logisch und klar bewältigen kann nur ein hochentwickeltes und logisches Menschenhirn. Vor diesem stehend, schrumpfen alle hochtrabenden Technologiewahnvorstellungen in sich zusammen und werden winzig klein, angesichts der Vorstellungswelt eines wirklich leistungsfähigen Hirns im Kopf eines vernetzt denkenden Genies, zwar auch nur ein Mensch, aber einer, der durch die falschen Vorstellungen der Machbarkeit noch nicht verblödet ist und sich ein eigenständiges Denken bewahren konnte in einer Zeit der totalen Indoktrination durch alle möglichen selbsternannten Scheingenies.
Wir Menschen verstehen nun endlich, dass wir von unserem eigenen Körper und Geist keine Ahnung haben und nie haben werden; geschweige denn je Körper und Geist selbst künstlich werden herstellen können. Dieser Wahn wird dadurch vereitelt, dass der Gott der Vernunft den Ersten, der glaubt, dieses Kunststück zu schaffen, in den Irrsinn seiner eigenen Geistlosigkeit abdriften und sich im All der unnützen Vorstellungswelten verlieren lässt. Doch die vermeintlich "Schnellen und Hellen" im Geiste werden sich von diesem Gedanken nicht abschrecken lassen, all die Götter der Wissenschaft. Doch wenn wir sie nicht stoppen, werden wir, mit ihrer Hilfe und unter ihrer Anleitung, den Untergang der eigenen Gattung mitgestalten und miterleben dürfen.