Pladesniekant - POLITIK

Politik





1. Was zeichnet die heutige politische Lage der Welt aus?


(Stichworte: Der Nationalismus und der Patriotismus, sowie die Zugehörigkeit zu Religions- oder Kulturgruppen, diktieren heute noch der Welt die politische Lage. Die ganze Welt ein Dorf? Was für eine Einheits-Idiotie! Weder machbar noch wünschbar. Heute besteht diese Welt noch aus solchen Nationen, die Macht haben und die anderen beherrschen wollen und den anderen, die sich abschotten wollen, um in ihren eigenen Religionen und Kulturen selig zu werden, und schliesslich jenen, die in die Armut getrieben wurden vom neoliberalen Kapitalismus. Eine nutzvolle Abschottung in kleinere Einheiten wird von unserer Weltwirtschaft verhindert und damit reisst die globale Wirtschaft auch die Politik in den Abgrund. Eigentlich machen Politik und Wirtschaft dieselben irren Fehler. Unsere Wahrnehmung wird gespeist aus einer Philosophie der Allmacht des Menschen auf "seinem" kleinen Planeten. Mit dem Einverständnis der Politiker wird diese Lebensplattform durch eben diese Allmacht zerstört - ganz langsam, und für die gestressten Geldmenschen beinahe nicht wahrnehmbar.)


Man stelle sich einmal vor, dass sich die Welt so entwickelt hätte, dass heute die ganze Erde eine Einheit bilden würde. Es gäbe nicht einmal eine Zentralregierung, sondern nur ein endloses Laisser-faire der Art wie es wohl existierte in Zeiten der Höhlenbewohner, nur eben in einer endlichen und modernen Welt. Und diesen supermodernen Menschen mit einer "funktionierenden" Infrastruktur würde man erklären, dass es einen Planeten gegeben habe, wo die ganze Landkarte aufgeteilt war in sogenannte Nationalstaaten, die eifersüchtig ihre Privilegien suchten zulasten aller übrigen Nationalstaaten. Die Leute würden den Mund nicht zukriegen und behaupten, dass eine solche Welt gar nicht funktionieren könnte. Und sie hätten völlig recht: Die Welt wie sie heute ist, mit den Staaten und ihren Interessenvertretungen, den Regierungen, funktioniert bei Lichte gesehen überhaupt nicht. Dass die Bewohner dann noch so primitiv wären, dass sie einen sogenannten Patriotismus pflegen würden, also eine Heiligsprechung aller Gewohnheiten im eigenen Land und Verdammung alles Fremden, würde noch weniger begriffen von intelligenten Normalen. Bei Licht gesehen ist der Patriotismus einer der irrealsten Idiotien, die ein Menschenhirn erfinden konnte, denn es bedeutet nichts anderes, als alle möglichen Vorteile auf seine Seiten zu ziehen und die anderen verrecken zu lassen. So wie heute die USA und Europa mit der Globalisierung und der Macht der Konzerne und der Banken alle Vorteile auf ihre Seite bringen und die nicht so gewandten Länder den hohen Preis der Armut dafür zahlen müssen. Und der Zynismus bei der Geschichte ist, dass die Reichen lange Jahre den Ärmeren weismachen konnten, dass diese "Politik" alle Staaten immer reicher machen würde, statt dass Ungleichheiten auf diese Weise zwangsläufig institutionalisiert würden - wie es in Tat und Wahrheit geschehen ist.

Und mit dem Internet, der Verbundenheit mit Telefonen, Fluglinien, Internet und anderem technologischen Schrott wurde dann noch behauptet, diese institutionalisierte Ungerechtigkeit mache aus der ganzen Welt ein Dorf; ein Dorf der Eintracht und des Friedens. Hinter dieser Lüge der Reichen und Mächtigen lugte schon lange der pure Terrorismus der begünstigten Staaten zulasten der anderen Staaten hervor, der dann, für die verblödeten Reichen total unverständlich, ganz auf normale Weise einen Gegenterrorismus des Individualismus hervorrufen musste, zuerst von einigen hellsichtigen Weltverbesserern erzeugt oder von Religionsfanatikern, doch bald würden ganze Volksmassen auf diese Weise die vorhandenen Ungerechtigkeiten zu bekämpfen suchen. Anhaltspunkte zum Beginn dieser Entwicklung erkennt man in einigen NGOs wie WWF, Greenpeace, AI oder attac, Globalisierungsgegner und Weltverbesserer der kleineren Art.

Aber auch im Kampf der Palästinenser gegen die Israeli oder der irakischen Sunniten gegen die Amerikaner im eigenen Land erkennt man diese Entwicklung eines Kampfes "Jeder gegen Jeden", beim Schlussausverkauf der Erde. Der Staatsterrorismus der Hegemonie und der Suprematie wird von den Medien glorifiziert und der Gegenterror wird verteufelt, statt dass man Aktion und Reaktion analysieren und verstehen würde. Es wäre doch ganz einfach: ein Amerikaner müsste sich nur einmal in einen Iraker oder Afghanen versetzen, und ein Israeli in einen Palästinenser, dann würden die Pseudomächtigen sofort kapieren, was sie selbst bereit wären - als Unterhunde, zu akzeptieren und was nicht.

Doch die Medien sind gesteuert von Irren mit Namen Murdoch, Berlusconi, Springer, Disney, Bertelsmann und andere reiche Säcke, die sich noch nie in die Lage von Unterhunden versetzen liessen und diese Idee auch journalistisch weit von sich weisen würden. Gerade deshalb diktieren sie ihren Redaktoren, wie sie zu denken und zu argumentieren haben. Als Resultat dieser Medienpolitik und aufgrund des publizierten Geistesschrottes ohne jede Relativierungen sind alle Konsumenten von den Medien verblödet worden. Keiner weiss mehr, was Sache ist, wie die wahre Realität in der Welt funktioniert und jeder schwatzt den Blödsinn des Anderen nach und damit werden die Irrtümer im Denken perpetuiert. Nur, die Welt des wahren Geschehens geht an diesem öden Geschwätz vorbei und entwickelt sich naturgemäss, wie es sich gehört, auf einem Planeten, wo es enorme Ungerechtigkeiten in der Verteilung der Kapitalien, der Ressourcen und der Macht gibt. So einfach ist es. Man muss nur die richtigen Worte und Bilder finden.

Eine weitere Katastrophe zur Verhinderung friedlichen Zusammenlebens sind die diversen Religionen, Kulturen, Anschauungen, wie Menschen, insbesondere Kinder oder Frauen zu behandeln sind. Jede Kultur oder Religion nimmt für sich den Stein der Weisen in Anspruch. In Wahrheit sind alle an Dummheit und Borniertheit kaum mehr zu übertreffen. Wie kann man so tief sinken und die Hälfte der Bevölkerung, weil sie zufälligerweise weiblich ist, entrechten und als Menschen zweiter Klasse behandeln? Und wie kann man auf die Idee kommen, dass jeder seinen eigenen Gott der absoluten Unfehlbarkeit besitzen würde, und die Anderen pure Idioten und Ungläubige wären? Ein Mensch von einem anderen Planeten, wo Normalität und Vernunft das Mass aller Dinge wären, würde sich wundern ab soviel Selbstschädigung des Geistes und der daraus sich ergebenden Lebensverhältnisse. Wie kann man auch nur meinen, man wisse etwas, was Andere nicht wissen, wenn man gar nichts weiss, schon gar nicht, ob der eigene Gott existiert, und wenn er existiert, wie dieser aussieht, welche Vollmachten er für sich in Anspruch nehmen kann, zugunsten der eigenen Gläubigen und zulasten der verachteten Andersgläubigen. Ein Mumpitz des Geistes, den jeder zehnjährige Knirps, der einigermassen normal denken kann, als Scharlatanerie entlarven könnte. Mühelos, sofern er von seiner eigenen Kultur nicht schon in die totale Verblödung getrieben worden ist, in den Wahn, etwas Besseres zu sein als der grosse Rest der Menschheit. So wie Bush und die US-Amerikaner glauben, besser zu sein als der Rest und ein US-Menschenleben wiege tausend tote Vietnamesen auf. Es herrscht so viel Borniertheit und Absolutheitsansprüche in dieser Erdenwelt um das Jahr 2000, dass daraus nie etwas Gescheites und Regierbares resultieren kann. Die Menschen werden sich auf ewig gegenseitig bekämpfen und totschlagen und sich dabei gegenseitig in den Abgrund des Seins reissen. Der Homo sapiens tut es also nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell, religionsbezogen und politisch, und zwar mit einer irren Konsequenz, die an Bösartigkeit kaum mehr zu übertreffen ist.

Die Weltwirtschaft spielt in diesem System ein besonders perfides Theater auf: Sie gibt vor, im Interesse von Allen zu handeln, wenn sie mit unseren Spargroschen Casino spielt, an der Börse und im Staatshaushalt, Schuldentürme in ernorme Höhen treibt, Ungleichheiten zulässt und verfestigt, einen Billigkeitskult des Konsumismus betreibt, die Weltressourcen in rasend schneller Fahrt aufbraucht, voll zulasten aller nachkommenden Generationen, und diese in Gift- und Schadstoffe umwandelt, damit Klima-Veränderungen erzeugt, die der Menschheit in Bälde das Genick brechen und damit das Lebenslicht auslöschen werden.

Die bestehende Wirtschaftsordnung ist also eine Vorreiterin des Irrsinns, in welchen bisher alle Politiker frisch und froh nachgefolgt sind, den Wahnsinn absegneten und damit einen Staatsterrorismus betrieben, den einige Hellsichtige zu stoppen versuchen. Sie haben keine Chance. Dies umso mehr, als die vollgefressenen Idioten der Staatsvertreter an der UNO auch nicht ihre Völker vertreten, sondern nur die schmale Schicht der Reichsten und Mächtigsten in ihren Heimatstaaten, zynisch, verbrecherisch, gegen die Interessen des Planeten, der Ärmsten dieses Planeten und der Opfer eines Systems, das uns bald an den Rand der Existenznot bringen muss. Unweigerlich, unfehlbar und ohne Gutschein zur Wiedergutmachung der Verhältnisse.

Geld regiert die Welt - und jene, die keines davon haben, sollen doch verrecken. Dies ist der Preis für ein Wahnsinnssystem mit Namen schrankenloser Kapitalismus. Wir könnten ein derartiges System schon pflegen, doch nur, wenn es in absoluter Gerechtigkeit und Harmonie eingebettet wäre. Ist es nicht: Die starken Nationen zerstören die schwachen Nationen, und innerhalb der Nationen vernichten die Starken die Schwachen, statt für gerechten Ausgleich zu sorgen. Dabei wird so getan, als wäre alles bestens, als wären jene, die die Arbeiter und Angestellten bestohlen haben mit ihrem Shareholder-Value-Wahn, mit ihren Stiftungen und Erbschaften und Kunstsammlungen, die reinsten Wohltäter. Ein Gott, der eine Gesamtkontrolle über unser Menscheninventar führen würde, wüsste es besser. Nur die selbsternannten Gutmenschen und ihre NGOs haben den Trick noch nicht durchschaut und deshalb dienen sie den etablierten Mächten als Alibi-Wohltäter zu, in einer Wirklichkeit, die sie nicht um ein einziges Prozent beeinflussen können.

Und woher kommt dieser Reichtum zugunsten einiger Wenigen? Er kommt aus der Allmacht der Wirtschaft, die sich das Recht gepachtet haben, sich allein als Nutzniesser zu sehen, wenn sie den Planeten plündern, mittels jener, die für wenig Lohn diese Schätze aus ihm herausschlagen müssen, in den Minen, herausbohren in den Erdölfeldern, herauskrampfen in den Fabriken, herausdienstleisten in den Banken, sehr zum Wohl der Power-Menschen, die behaupten, alles unter Kontrolle zu haben und dabei noch nie begriffen haben, wie komplex das Ganze ist. Es genügt ihnen, Zulieferer von Schrott des Handels und des Dienens gewesen zu sein und damit die Schweizer Banken zu füllen. Dies alles segelt unter dem Begriff "Weltwirtschaft", die im Grunde als Ausbeutungssystem betrieben wird.

Was, wir haben den Sklavenhandel abgeschafft? Nein, er besteht fort, auf ganz normale Weise, den Profiteuren, zum Schaden aller zukünftigen Generationen, als Spasskultur dienend.

Auf der anderen Seite der immer stärker werdenden Ausbeutung leben jene, die von einem Tag auf den anderen in die Arbeitslosigkeit und damit in die Misere getrieben werden können. Eine Massengesellschaft ohne Ort und Ziel, viel zu gigantisch um noch kontrolliert und versorgt werden zu können. Eben, weil die Mächtigen von Ursache und Wirkung im Chaossystem keine Ahnung haben. Die sozialen Auffangnetze der Boomjahre des Aufbaus werden sehr bald an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangt sein, schon wegen der irren Schuldentürme und deren Bedienung mit Zinsen zugunsten der Geldgeber des Wahns. Was ist dies doch für ein Kapitalkannibalismus! Jene die profitieren, sehen ihre eigenen Taten natürlich nicht in diesem Licht und Zusammenhang, und jene, die ausgenommen werden, sehen sich nicht als Sklaven. Was nicht schlecht sein muss, wenn diese Blindheit nicht die Zukunft unserer Kinder vernichten würde. Es braucht eine ungeheure Distanz zum wirklichen Geschehen, um diese tieferen Wahrheiten so zu erkennen wie sie sind, so wie aus weiter Ferne betrachtet. Es gilt, die vernetzte Realität hinter dem gelebten Wahn so zu sehen, wie sie real ist. Mehr zu verlangen, wäre übermenschlich.

Eigentlich ist nicht einmal die Ungleichheit des Reichtums auf Gottes Erde das Ungeheuerliche. Das wirklich Dramatische ist die Ausbeutung der Erde als solcher und deren Umwandlung in Geldwerte, die einige ganz reich werden liess und die anderen, immer mehr an der Zahl, immer mehr in die Verarmung getrieben hat. Und am Schluss werden die mit über 90 Prozent der Gesamtmenschheit viel zu zahlreich gewordenen Armen die immer weniger zahlreichen Reichen zermalmen, und keine Sicherheitskräfte oder Armeen werden sie mehr schützen können, denn diese würden dabei selbst aufgerieben. Dies ist kein neuer Marxismus, nur Vernunft des Faktischen. Deshalb gilt: Je früher die Verursacher der Weltvernichtung ihre Programme revidieren und für globale Gerechtigkeit sorgen, umso eher wird dieses schreckliche Schlussszenarium nicht so eintreten, wie ich es soeben beschrieben habe.

Verpassen die Mächtigen dieser Welt, in den USA, in der UNO, in den NGOs, in der Weltbank oder im IWF oder auch am öden Weltforum zu Davos, ihre immer kleiner werdende Chance, werden sie selbst oder spätestens ihre Nachkommen zerfetzt oder bei lebendigem Leibe gegrillt wie Ferkel. Sie hatten ihre Chancen, die unglaubliche arroganten Kerle dieser Welt der ungleichen Verteilung der Risiken und der Erfolgsmöglichkeiten. Wir brauchen keinen wahrlich neuen Karl Marx oder gar einen René Delavy, um diese These zu erhärten. Ich spreche hier von einem Naturgesetz, das so sicher in die Welt kommen wird, wie dieser kranke Kapitalismus, dieses Casino des Geldes, in die Erdenwirklichkeit geboxt worden ist von den dümmsten Wirtschaftstheoretikern der letzten 500 Jahre, sehr zum Schaden einer Spezies, die diese langfristig nicht umsetzbaren Theorien dann eins zu eins umsetzen wollte.

Die Erde geht mit ihren natürlichen Schätzen ganz allmählich vor die Hunde, wird ausgepowert, doch die Zahlen auf den Bankkonten von einigen gehen vorerst ins Astronomische, bevor die Banken kollabieren und damit sämtliche Sicherheiten, die auf dieser Erde je als künstliche Barrieren gegen das Unvermeidliche aufgestellt worden sind, den reissenden Bach des Faktischen runterrauschen. Das Erwachen wird schrecklich und von niemandem in dieser Wucht erwartet worden sein. Wenn alle Dämme brechen - das weiss man von der Natur, seit New Orleans - gibt es kein Halten, keine Relativierungen der schweinedummen Boulevardmedien mehr.

Die Medien, die Romanschriftsteller, die Philosophen, die Wissenschafter, die Geldmenschen und die Mächtigen in der Politik hatten die Wahl, sie hätten richtig oder falsch wählen können. Ich denke, sie wählten immer die falschen Optionen. Die Rettungsmechanismen werden von allen Regierungen von einer gewaltigen und denkarmen Einfalt sein, gleichgültig, ob sie alles Mögliche unternehmen oder gar nichts tun werden. Und so sind wir bei einem Zustand angelangt, wo wir die Konsequenzen einer ganz normalen Historie einer Spezies sehen können. Dieser Homo sapiens, der sich als den Mittelpunkt des Seins sah, sich gnadenlos benahm, sich total überschätzte, mit Keulen auf diesen Planeten einschlug und dabei alles vernichtete, was der irren Machbarkeits-Phantasie in die Quere gekommen ist, kommt nach 2000 allmählich an sein natürliches Ende. Dies ist die ganze Wahrheit, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Kein Gott wird einschreiten und ordnend eingreifen. Wer dies glaubt, ist ganz einfach nur dumm. Es wird so sein wie immer, im Ersten Weltkrieg und im Zweiten, beim Holocaust gegen die Juden, in Vietnam des Napalms, bei den Menschheitsvernichtungsprogrammen der Rechtsdiktaturen in Lateinamerika in Zusammenarbeit mit den USA - und schliesslich bei der finalen Vernichtung der Lebensplattform Erde im Politischen, Wirtschaftlichen, Ökologischen: Alles im Niedergang wird wie von selbst geschehen, still und leise, beinahe unbemerkt vom Geist des Menschen.


2. Wie wird sich die Politik in der nächsten Zeit verändern?

(Stichworte: Sie wird sich kaum verändern. Erst diverse Kollapse werden dies schaffen. Man wird mit Zusammenschlüssen wir zum Beispiel der EU versuchen, etwas mehr Wirtschafts- und Politmacht in einzelne privilegierte Länder zu leiten als man anderen zubilligt. Doch die Massenmenschheit als Ganzes wird immer mehr an Lebensqualität verlieren. UNO, Weltbank, IWF, WTO und auch die NGO werden so tun, als ob sich Probleme im internationalen Verhältnis leicht lösen liessen. Doch mit dieser Idee blasen sie uns nur Sand ins nicht mehr so ganz funktionierende Hirn. In Tat und Wahrheit wollen alle dasselbe: Mehr Macht und Geld für sich und seine Clique. Deshalb wird sich die Situation in der Welt nur über das Faktische verändern lassen, und kaum als Folge eines obskuren Willens, ausgeübt von den üblichen selbstgefälligen Gremien der Macht.)

Wir verstehen kaum etwas von Weltpolitik. Was wir hingegen sehen, sind oberflächliche Tagesnachrichten, also der Nachvollzug des Geschehens als solches. Dabei spielen die Protagonisten unterschiedlich wichtige Rollen. Sie spielen im wörtlichen Sinne, sie schauspielern, sich machen uns was vor. Natürlich ist es bedeutsamer was uns ein George W. Bush sagt als was ein Bundesrat der Schweiz outet. Es gibt hier ganze klare Bedeutungs-Unterschiede. Es gibt sie auch bezüglich des Anlasses, der Nachhaltigkeit, der Bedeutung für die Gegenwart und deren Auswirkung auf die Zukunft. Das Meiste was Politiker sagen, kann man gleich wieder vergessen. Sie verändern die Realität kaum. Doch hie und da wird ein Politiker einen Entscheid fassen, der bei erstmaliger Wahrnehmung kaum wahrgenommen wird, nicht bedeutend erscheint, doch in der langfristigen Entwicklung kann ein solches "Detail" die Welt als Ganzes verändern, später einmal. Hitler machte solche Aussagen, zu den Juden oder zur Osterweiterung des Reichs. Die Nazi-Produktion von Atomwaffen hätte dazu führen können, dass wenn Hitler seinen Weltkrieg nur um fünf Jahre hinausgeschoben hätte, die Welt heute immer noch in der Macht der Nazis und ihren Atomraketen gefangen wäre.

Auch George W. Bush hat mit seiner Reaktion auf 9/11 und mit seiner Politik der Begünstigung der Reichen oder des Missachtung aller Umweltanliegen, nicht nur in New Orleans, Wichtigkeiten geschaffen, die Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschenleben kosten können. Wir haben hier streng nach der Chaostheorie zu denken und den Umstand zu verstehen, dass ein falscher Schlag mit den Flügeln eines Schmetterlings eine Menschheitskatastrophe, wo nicht erzeugen, so doch eminent verschärfen kann. Wir kennen alle Aussagen und Handlungen von Politikern, die erst im Rückblick ihre wahre Wirkung, Brisanz und das Ausmass des Schadens (nur selten des Guten) erkennen liessen. Doch im Moment der Tagesschauen und der Headlines in den Zeitungen wird alles zu einem Einheitsbrei zusammengestampft.

Nur universell vernetzt denkende Hirne erkennen sofort die Unterschiede und "sehen" jene Dinge, die die Welt dereinst völlig beeinflussen werden. Ich zum Beispiel kann eine Nebenzeile lesen, wie etwa, dass sich die Ölfirmen bei den Reservenzahlen im Boden geirrt hätten, und schon sehe ich glasklar, dass die Zukunftsmenschheit für diesen gewollten Irrtum einen gigantischen Preis wird bezahlen müssen. Ich erkenne im Augenblick, dass genau DIES die Nachricht der Monats oder des Jahres ist, selbst dann, wenn nach diesem kleinen Artikel eine riesige Abhandlung kommt. Zum Beispiel, dass Sharon gerade wieder einmal einige Hamas mit Raketen zertrümmert hat und sich dann wundert, wenn immer mehr Attentate über sein Land hereinbrechen. DIES wäre dann die kleine, alltägliche Nachricht, während die kurze Meldung über die fehlenden Ölreserven noch während Jahrzehnten von Bedeutung sein wird.

Der Normalverbraucher von Nachrichten ist in einem unglaublichen, kaum vorstellbaren Ausmass naiv, dumm und oberflächlich. Er ist dazu erzogen worden, jeden journalistischen Dreck ernst zu nehmen und vieles, auch sehr Wichtiges, nimmt er nur entlang seiner Spezialitäten-Persönlichkeit wahr. Dies will heissen: Ein Verkehrsverrückter nimmt nur Nachrichten ernst, die sich um die Mobilität kümmern, ein Naturschützer für Vögel interessiert sich nur für Nachrichten über die Zerstörung von deren Brutgebieten, ein Kapitalist stellt die Börsenkurse über alles und nimmt somit nur die Kursveränderungen von Wertpapieren und Börsenindices des Tages für bedeutend, der Rest kann ihm gestohlen bleiben. Ja, so ist es, liebe Freunde. Und deshalb sind Tagesschauen am TV, Echos der Zeit am Radio oder sonstige Mitteilungen in den Zeitungen im Politteil meist dermassen nebensächlich, weil keiner wirklich das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen will und kann. Diese geistige Fehlleistung vermag offenbar noch nicht einmal in sein Bewusstsein zu dringen. Hierzu bräuchte es einen Übersetzer, ein Genie, das alle Tagesnachrichten nochmals kommentiert und auf Ursachen und Wirkungen hin analysieren kann.

Stattdessen reduziert sich unser Denken auf eine Interessenvertretung der übelsten Art. Grosse Wirtschaftszusammenschlüsse wie die EU oder die OPEC und viele andere vertreten nur ihre Interessen, wollen ihren Einfluss und ihre Macht stärken, wollen sich bereichern am Weltgeschehen - und übersehen dabei, dass sie alle, ohne Ausnahme, die Welt und deren Ressourcen jeder Art - Luft, Wasser, Energien, Rohstoffe, Boden, Natur, Tiere etc. - kaputt machen, gemeinschaftlich und planmässig. Doch davon kein Wort in den Medien; nie im Zusammenhang mit der Politik und der Machtansprüche. Die fundamentalen Dinge kommen immer schön separat, als Nebenschauplatz zum Tragen. Dagegen sind kleine Gutenacht-Geschichten des höheren Blödsinns wichtig, versehen mit dem Beisatz, dass alles nicht so schlimm kommen wird, dass man die Hoffnung nie verlieren sollte. Es wären schon immer Lösungen präsentiert worden von den Mächtigen, also von jenen, die schon seit Jahrhunderten eben darauf hinarbeiten - bei Lichte gesehen, dass diese Welt jetzt langsam aber sicher den Orkus runterrauscht. Es ist ganz einfach, diese Theorie als Tatsache zu erkennen. Doch es ist die Art der Mitteilung dieser Realität, die von den Massenmedien mit einer publizistischen Scheinrealität überdeckt wird, die uns nicht erkennen lässt, dass wir uns aufgrund falscher Prioritäten und kapitalistischer Bildungsprogramme weltweit in die Selbstverblödung treiben liessen.

Und hier angelangt, kommen wieder meine berühmten 99 Prozent (siehe: Stufen des Denkens) ins Spiel, eine Schätzung einer Grössenordnung jener, die die wahren Realitäten dieser Welt nie begreifen werden, bis alle denkbaren Kollapse dieses Systems des Geldes und der Gier, uns in neue Tatsachen geschaufelt haben werden. Doch bis dann werden alle Erkenntnisse über das reelle Sein ohne jeden Wert sein. Sie kommen zu spät, die Erkenntnisse; das Kind ist bereits in den Sodbrunnen gefallen und da unten jämmerlich ersoffen. Das Kind hat einen Namen und heisst "Menschheit" oder "Homo sapiens", ganz wie es dem Leser beliebt.

Wir haben riesige und mächtige Organisationen geschaffen. Die UNO, die Weltbank, IWF und WTO und viele NGOs. Was tun diese Organisationen eigentlich? Offiziell wollen sie die Welt verbessern, vor allem die Wirtschaft vergrössern, die immer mehr explodierende Massenmenschheit am Kochen halten und behaupten, diese unter Kontrolle halten zu wollen, mit Hilfe von mehr Nahrungsmitteln, Technologien, Verkehrswegen, Krediten und Vorschriften bezüglich des Wirtschaftens, des Sozialen, der Menschenrechte. Sie wollen mit Pragmatismus (= Akzeptanz der bestehenden Verhältnisse) Folter und Kriege vermeiden, Wissenschaft und Wohlstand fördern und bessere Bedingungen schaffen in allen Bereichen des Lebens. Doch mit welchen Mitteln versuchen sie es? Immer wieder nur mit einem Mittel: dem pragmatischen Geld-Denken. Und dieses Geld fliesst dann. Es fliesst fast immer von den Armen zu den Reichen. Dies liegt in der Logik des Kapitalismus, so wie wir ihn praktizieren. Jeder Kredit an arme Staaten ist so verklausuliert, dass erstens nur die Reichen in diesen Landen profitieren, dass zweitens die Rückzahlungen mit riesigen Schädigungen von Volkswirtschaft, Natur und Ressourcen dieser armen Länder erkauft werden und dass drittens am Schluss die Armen ärmer und die vorher schon Reichen noch reicher geworden sind. Man hat ganz einfach nur wieder einige neue Geldsäcke geschaffen, die ihre Gelder nun auf Schweizer Banken horten können, schön geschützt vor dem Zugriff der Steuer- und Sozialsysteme in den betreffenden beklauten Nationen.

Alles klar? Sieht es ein Mensch, auch nur ein einziger, etwa alles ganz anders, bezüglich der Auswirkungen, die von Weltbank, IWF und deren Alibi-Zulieferern, den NGOs des Gutmenschentums, ausgehen? Sie dürfen sich sehr wohl selbst in die Tasche lügen, lieber Leser; aber die Wahrheit ist so, wie ich sie hier beschreibe und so wird sie dann in den Geschichtsbüchern um das Jahr 2100 aufscheinen.

Die Wahrheit allerdings heisst auch: Die Mächtigen blasen uns nicht absichtlich ihre irren Ideen ins Hirn, sie sind nur der irrigen Meinung, am WEF in Davos und bei den Sozialforen in Südamerika und Afrika uns das Gegenteil des Tatsächlichen predigen zu müssen. Sie tun es in aller Gutmütigkeit und im guten Glauben, weil sie die langfristigen Auswirkungen ihrer eigenen Rezepte einfach nicht verstehen wollen. Ihr Denken wurde, wie oben beschrieben, dermassen durch Inzucht verdummt, dass sie an gutmenschliche Maximen glauben, statt an die realen und sichtbaren Konsequenzen ihres Tuns. Sie wollen und können nicht sehen, dass eine Verschuldung durch Kreditvergaben, für welche "hehre" Zwecke auch immer, nur wieder Wachstum von Schulden auf Kosten des Rests erzeugen, meist auf Kosten einer einigermassen funktionierenden Sozialität eines Volkes. Wider ihre Absicht werden sie immer neue immense Schäden erzeugen, die nicht wieder gutzumachen sind, und dazu fordern sie noch Spenden ein, die meist von den Ärmsten allein geleistet werden. Welche ein Zynismus! So einfach ist die Theorie der NGOs - und leider auch die Praxis. Es kann keine andere Wahrheit geben, weil Geld fliesst, meist von jenen die nichts haben zu jenen, die alles haben, es ist das Gesetz des neoliberalen Kapitalismus. Dies hat schon Karl Marx erkannt - und er war kein Dummkopf, so wie es alle die Verantwortlichen sind, bei der UNO, im IWF, in der Weltbank und in den NGOs eines Gutmenschentums, das ohne sichtbaren Effekt bleibt. Wir leben nun halt in einer fürchterlich törichten Massenwelt, nach den Gesetzen eines niedrigen geistigen Boulevards.

Aber in Tat und Wahrheit ist es immer das Faktische, das die Welt vorantreibt, hin zu einem absehbaren Kollaps sämtlicher Systeme. Die Absichten in allen Weltgremien mögen noch so "hehr" sein, noch so ausgeklügelt und von den Grosskongressen abgesegnet. Dummheit hat ihre eigenen Gesetze. Die pure Masse an Dummen reduziert den Schaden nicht, sondern beschleunigt die negativen Effekte des Handelns sogar. Ich nenne den Willen der Handelnden deshalb "obskur", weil sie das ganze Schlammassel, das sie ständig vermehren, nicht sehen wollen, weil sie in einer Art von Obskurismus oder Esoterik des guten Willens leben.

So leben und denken alle Politiker nicht fern von Sekten, die da heissen: Glaube and die Vermehrung der Menschen und ihrer Güter, Erhöhung von ewigem Wachstum, Beschleunigung der Produktions- und Dienstleistungsprozesse, endloser Anstieg des Ausstosses von allem und jedem, Kreierung einer noch grösseren Mobilität im Himmel, auf Erden, im Wasser - und alles wird gut sein und schön enden, oder alle könnten am Programm auch verrecken. Wer so denkt, kommt mir vor wie die braven Eltern, die ihre Kinder einsperren und ihnen immer mehr Spielsachen ins Kinderzimmer schmeissen, bis diese Kinder unter dem Haufen an Gaben ersticken. Der Vergleich ist keineswegs weit hergeholt. Es gibt die Situation der Massenmenschheit, die immer mehr verarmt bei immer schneller beschafften Gütern, in immer grössen Mengen und immer unabbaubarer werdenden Verschuldungen.

So schaufelt diese Massenmenschheit ihr eigenes Grab, erwirkt den vorprogrammierten Untergang aller nachkommenden Generationen. Dabei übersieht diese chaotisch denkende Gesellschaft alle Auswüchse einer sagenhaften Übermarchung beim Abbau der letzten Ressourcen und der Vernichtung der Natur, mit all ihren Holocausten bei Tieren und Pflanzen, bis hin zur Vernichtung der Luft und des Wassers, die eigentlich nur in ganz kleinen Mengen, einer unglaublich schmalen Schicht über der Erdoberfläche, vorhanden sind (eine Luftkugel von der Dimension Mitteleuropas und eine Wasserkugel mit Durchmesser von Spanien - dies ist alles was die gesamte Erde an Luft und Wasser besitzt!).

Die gesamte Massen-Menschheit ist in einem Machbarkeitswahnsinn gefangen, doch kein einziges Sachbuch der Welt, kein einziger Chefredaktor oder TV-Doku-Filmer ist in der Lage, den Ernst der Lage so zu sehen, wie sie bei wachem Verstand gegeben ist. Alle scheinen in Konventionen zu denken, die ihrer jetzigen Lebenssituation angepasst sind. Der Lifestyle der Jetztzeit macht es offenbar unmöglich, die Realität in der wir leben eins zu eins zu erkennen. Und so geht halt alles seinen gewohnten Gang, bis die Natur, die Erde selbst, zurückschlägt, mit aller Macht an Klimakatastrophen, Pandemien, Zusammenbrüchen von Banken und Börsen.

Der Preis, den wir zu leisten haben, wird immer unbezahlbarer, auch immer rarer werden die Ressourcen, immer verbissener wird der Kampf werden um das letzte Öl, den letzte Wassertropfen und das letzte gesunde Nahrungsmittel. Natürlich wird das heute überhaupt noch nicht so gesehen. Wir leben ja bekanntlich in der "besten aller Welten". Die Ressourcen sind immer noch da, anscheinend, und das Wasser ist noch nicht kaputt oder aus dem Untergrund verschwunden. Wir sehen noch Chancen und blähen diese irre Vorstellung dermassen auf, dass die leicht erkennbare Vernichtung unseres Seins durch eigenständiges Tun dahinter verschwindet.

Die verdummten NGOs reden gleichzeitig von riesigen Hilfsprogrammen --- und jedes Jahr Millionen von verhungerten und verdursteten Kindern und Armen. Ja, was stimmt nun? Was flimmert in unsere guten Stuben über den Bildschirm? Die Hilfsprogramme schierer Nutzlosigkeit oder das Ausmass von Millionen von verreckenden Menschen? Und so ist klar: Die NGOs lügen uns die Hucke voll, damit sie ihren lukrativen Geschäften nachgehen können, so wie die Mafia in ihren Stammgebieten in Italien.

Weder die Gutmenschen noch die Politiker und Wirtschaftsführer erkennen die eigene "Condition humaine" noch und sind sogar noch stolz auf ihre Ignoranz. Eigentlich sind wir alle froh, dass wir blind und taub geworden sind. Und das Resultat dieses "Erfolges"? Hieraus also soll "eine andere Welt möglich sein, wenn ... ", wie die liebe Susan George in ihrem Machwerk der "little steps" propagiert? Ausgerechnet die NGOs als unsere letzten Retter in der Not? Welch idiotische Vorstellung, welch ein Zirkus! Diese Alibifunktionsträger haben mitgeholfen, dass wir alle blind und taub geblieben sind, befangen in einem "Prinzip Hoffnung"-Denken der leichten Art.

Doch nicht die NGO oder die Regierungen und Parlamente werden die Zeche bezahlen müssen für unsere selbst gewählte Reduzierung des Geistes, für eine Eintrübung des Bewusstseins. Es entspricht durchaus dieser Spezies, des Homo sapiens, dass er im Irrglauben um den "Wert" der Demokratie, einer Gleichmacherei unter Gleichen, USA oder China oder Kongo, so handelt und denkt. Egoistisch, selbstbezogen, ohne Sicht auf das Ganze - und immer zugunsten der Reichsten und Mächtigsten.

So war es doch auch in der Philosophie seit 2000 Jahren. Was soll da die Politik den Weltmenschen etwas Besseres bieten wollen als die Wissenschaft, oder die Wirtschaftsfanatiker, oder die Weltliga der Verrneiner von Umweltproblemen? Wir hatten nur die beschränkten Denker und die Philosophen, die eben gegeben waren und die diese Menschheit verdiente. Und offenbar haben wir uns auch entschieden, seit 2000 Jahren, auf diese falschen Tenöre zu hören und die falschen Bücher zu lesen. Dabei hatte es immer Universalgenies eines Gesamtdenkens gegeben, die ganz einfach von jenen, die die Macht des Denkens diktierten, vom Planeten gefegt worden sind. Heute genau so wie zu Zeiten der ersten denkenden Spezies.



3. Wird es einen Paradigmenwechsel in der Politik nach den Katastrophen geben?

(Stichworte: Um einen Paradigmenwechsel zu erwirken, müsste das ganze Denken, die ganze Philosophie des Daseins der Menschen revolutioniert werden. Ohne die Übernahme meiner Maximen in den Büchern "10 Maximen zur Weiterexistenz", "CHAOS" und "Macht x Dummheit = Selbstzerstörung" wird gar nichts passieren nach den Katastrophen. Hören wird man: Lautes Wehklagen, Versuch eines Wiederaufbaus und danach die Fortsetzung falscher Lebensnormen, genau so wie gehabt zuvor und schon immer. Was folgt ist eine Totalvernichtung des Planeten und der Menschheit. Nur ein total neuer Denkansatz entlang den Linien meiner Literatur kann da noch etwas zur Rettung einer hoffnungslos gewordenen Spezies beitragen. Leider.)

Wie merkt der Mensch, wenn die beste aller Welten nur an der Oberfläche und für immer weniger von ihnen die beste ist? Heute schreiben beinahe alle Redaktoren und öden Sachbuchschreiber der Welt, dass sich die Verhältnisse in der Welt, und zwar in allen Regionen, immer mehr verbessern würden und dass wir heute schon in der besten aller Welten leben würden, etwa im Vergleich zu früheren Zeiten.


Die Behauptungen:

1. Es gibt immer weniger Armut, prozentual zur Bevölkerung, als noch vor 50 Jahren

2. Es gibt eine bessere Gesundheitsversorgung als vor 50 Jahren, bessere Medikamente,
   bessere Impfungen, bessere Spitäler und Altersheime

3. Die Verkehrsmittel sind enorm modernisiert und leiser geworden, sie verbrauchen
    weniger Benzin als früher, weniger Strom, sie sind wartungsfreundlicher, viel schneller und
    viel bequemer als früher und sie gehen beinahe automatisch vor Ort

4. Die Arbeit ist nicht mehr so dreckig und mühsam, die Maschinen machen heute was
    früher von Menschenhand gemacht werden musste, die Industrie- ist durch die
    Dienstleistungsgesellschaft ersetzt worden

5. Die Nahrungsmittel sind überall vielfältiger, gesünder und besser kontrolliert

6. Gleiches gilt für das Trinkwasser

7. Die Unterhaltungsindustrie schafft immer bessere Filme, Radiosendungen, Dokumentationen,
    man ist immer besser und schneller informiert

8. Die Kommunikation per Handy, Computer, Internet etc. ist global geworden und
    äusserst billig und schnell

9. Die Reichen sind bereit, ihren Reichtum mit den Ärmeren zu teilen, mittels Stiftungen
    und Legaten, zudem wäre der ganze Kunstbetrieb ohne diese Reichen nicht denkbar


Dies alles ist wahr und unbestritten und die Liste könnte noch weiter geführt werden. Doch jene Menschen, die diese Behauptungen aufstellen, haben ganz einfach ausgeblendet, was die wahre Realität ist und warum es äusserst dringend eines Paradigmenwechsels im Denken bedarf. Gehen wir sie doch mal Punkt um Punkt durch, diese hehre Liste der Behauptungen, und dann sehen wir, dass wir den wahren Problemen mit einer Verspätung von mindestens 50 Jahren hinterher hecheln und den Kampf eigentlich heute schon verloren haben, den Kampf zur Vermeidung gigantischer wirtschaftlicher, politischer, ökologischer und kultureller Kollapse. Doch die negativen Richtigstellungen zur "schönen neuen Welt", wie oben so schön vorgebracht, müssen leider etwas ausführlicher geraten, als die falschen Behauptungen bezügliche einer wunderschönen und rosigen Ausgangslage:

1. Die Armut in der Welt hat aufgrund der Bevölkerungsexplosion riesige Ausmasse erreicht. Die Ungleichheit von arm und reich ist ins Enorme gewachsen und wächst immer noch weiter, ohne absehbares Ende. Die Ungleichheiten im Lebensstil von den Armen der Dritten Welt mit jener der Ersten Welt ist schon im Durchschnitt eklatant. Viel gewaltiger ist der reelle Unterschied zwischen Reichen und Armen in den jeweiligen Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Welten. Was ist dies für eine Menschenwelt, die solche idiotischen Ungleichheiten im "liberalen" Kapitalismus noch als Erfolg feiert? Die Menschheit als Ganzes ist ganz einfach verrückt geworden.

2. Besser Gesundheitspflege? Natürlich: Für die Wellness-Reichen in allen Teilen der Welt und für den oberen Durchschnitt der Ersten Welt. Für den Rest wird diese Luxusgesundheit einfach unbezahlbar. Die Ungleichheit auf tieferem Niveau war schon früher ein Skandal. Doch heute gibt es schon gar keine Worte mehr für diese Katastrophe von Anbietung von hervorragender Pflege für die Reichen und die totale Ausgrenzung für die Armen. Auch mit Impfprogrammen kommt man bei diesen Lebensbedingungen in der Dritten und Vierten Welt nirgends hin. Was an mehr Menschenleben erhalten wird, stirbt dann einfach an anderen Ursachen der Verarmung, fehlendem Wasser, miesen Nahrungsmitteln, oder schlicht an der Gewalt, die von den Systemen ausgeht und dies immer radikaler und unmenschlicher.

3. Wozu brauchen wir immer mehr Flugzeuge, Züge, Autos und den ganzen öden Rest? Damit wir wie Irre im Zeugs rumfurzen können, wie Wahnsinnige, in ferne Länder reisen zu unnötigen Ferien, Konferenzen, Besprechungen der Blödheit, auch für endlose Arbeitswege, die alle verursachen, sodass wir bald einmal an Feinstaub und CO2 oder Ozon verrecken, wenn das Wetter wieder einmal "verrückt" spielt. Statt Kleinräumigkeit, grossspurige Angaben mit Weltreisen der idiotischen Art in jeden Winkel der Erde? Nur die Erde ächzt unter den ökologischen Folgen, die Menschen "nur" unter den bald nicht mehr bezahlbaren Folgekosten.

4. Herrlich! Statt Maschinen und Autos werden neuerdings Bank- und Versicherungsgeschäfte von den Mehrheiten der reichen Bevölkerungen bearbeitet. Die anderen sind dann einfach arbeitslos, ganz besonders in den ärmeren Staaten dieser Welt. Und jene Staaten wie China und Indien, die auf Kosten der Gesundheit ihrer Bevölkerung billige und meist unnötige Produkte herstellen, wissen schon gar noch nicht, dass diese Bonanza ein plötzliches Ende haben wird, wenn die anderen Länder diesen Wahnsinnswettbewerb endlich durchschaut haben werden. Dann zerfallen sogar diese Türme des Wachstumswahns innerhalb kürzester Zeit. Was bleibt ist eine riesige Leere in den Landschaften und unseren Hirnen, begleitet von Folgekosten des Irrsinns, der nicht mehr zu bezahlen war am Schluss.

5. Wer in ein Einkaufszentrum der reichen Länder geht, kriegt den Mund nicht mehr zu: Diese Vielfalt, diese Pracht! Und erst noch alles erschwinglich im Preis - heute noch. Doch man ahnt es: Wie lange dauert dieses Paradies für die Reicheren der Erdenwelt noch und wer bezahlt den wahren Preis für diese "gesunden und billigen" Nahrungsmittel? Etwas mehr zu haben als alle anderen, forderte in der Geschichte der Menschheit schon immer seinen Preis. Irgendeinmal, wenn die Böden erodiert sind, die billigen Arbeitskräfte streiken, wenn das Wasser fehlt und die Dreckluft die Pflanzen und die Lungen zerstört, wird es vorbei sein mit riesigen Zentren der Lust für einige wenige "Glückliche".

6. Die grössten Illusionen bestehen sowieso bezüglich des Trinkwassers. In der Dritten und Vierten Welt sind die Grundwasserspiegel gesunken und bald wird dort kein gesundes Wasser mehr zu holen sein. In den reichen Ländern ist es nicht besser: Gerade jetzt wird im reichsten Staat der Welt, der Schweiz, dazu aufgerufen, weniger Wasser zu verbrauchen, weil es seit Monaten fast nicht mehr geregnet hat und die Kälte den Schnee in den Alpen bindet. "Bitte, bitte, reiche Leute, badet und duscht nicht, und bezüglich der Feinstaubs sollt ihr nicht schneller als 80 km/h fahren und keine Cheminées befeuern..." Vor kurzer Zeit wäre dieses Szenarium noch als irre Panikmache abqualifiziert worden, doch man gewöhnt sich rasch an jeden Wahnsinn, wenn er denn im Alltag eingetroffen ist.

7. Besserer Filme und schnellere Informationen sollen wir also haben? Ich lache mit ja tot. Jede Nachricht, die ich höre am Radio oder jeder Film, den ich sehe am im TV, sind so dumm und dreist in der Analyse, so bequem oberflächlich interpretiert, dass mir förmlich der Verstand stillsteht. Alles gereicht zu einem blöden Nachvollzug einer irrealen Vorstellung von Wirklichkeit zugunsten von dummen Mächtigen, die noch das Sagen haben, überall in der Welt. Jede dieser Mitteilungen und auch die Sachbücher und die Literatur sind von einer Oberflächlichkeit des Denkens, die noch nie so tief war wie heute. Die Fehlinterpretationen der wahren Ursachen führten zu einer Volksverblödung, die ab heute umso rascher vonstatten gehen kann, je "interessanter und unterhaltsamer" die Medien eine Scheinwirklichkeit aufbauen, uns manipulieren und je schneller diese Irrwelt unsere Hirne vernebeln kann. Wir sind alle Opfer einer gigantischen Fehlmanipulation des Geistes und werden deshalb von Tag zu Tag dümmer, also nicht intelligenter, wie man uns weise machen will.

8. Kommunikation? Was ist dies? Nach meiner Vorstellung "Austausch von wissenswerten Informationen". Doch was wird wirklich aufgetauscht? Ein einziges Gequatsche und Geschreibe von übelster Machart und Blödhaftigkeit, allüberall, auf dem Handy, im Internet, per SMS, über die Leitungen der Konzerne und Banken. Alles dreht sich um Geld, Profit, eigene vermeintliche Wichtigkeiten, Lustigkeiten und Witzchen der dümmeren Art. Alles ist vorhanden - nur kein Sinn. Keine Philosophie des Faktischen zur Jetztzeit, alles nur Ablenkung vom wahren Sein dieser Welt und dessen Auswirkungen auf die Zukunft aller nachkommenden Generationen. Und dies alles soll tatsächlich "very great" sein? Ich wusste es, als ich das erste Wort von Handy oder Internet plaudern hörte, dass der Schaden des Geschnatters jeden Nutzen um das Vielfache übersteigen würde. Dazu brauchte es nicht mehr als gesunden Menschenverstand und etwas Erfahrung, dass der Mensch aus allem modernen Quatsch neue Katastrophen herabbilden wird. Dies merkt ein Mensch eben (noch) nicht, wenn er in der Dreckschleuder "Concorde" mit dem Laptop auf den Knien seine Börsenpapiere sinnlos herum schiebt und tatsächlich noch glaubt, ein intelligenter Mensch zu sein.

9. Die Reichen und die Armen. Mein Gott. Die Reichen sind reich, weil die Armen arm sind. Wer bereichert denn die Reichen, wenn nicht die Arbeiter und die Angestellten, als Verlierer im Arbeitsmarkt, an der Börse, mit ihren Pensionskassen, in der Landwirtschaft, im Konsum, im täglichen Leben? Der Kapitalismus ist so gestaltet, dass Geld immer fliessen wird, von den einen Menschen die nicht haben zu den anderen die haben. Nicht etwa von den Faulen zu den Fleissigen, denn Regeln einer höheren Ordnung existieren nicht. Die einfache Regel des Realen lautet: Geld fliesst ganz einfach den Glücklichen zu, den Gebildeten, Schon-Reichen, und zwar gestiftet von jenen, die immer ärmer werden im verzweifelten Lebenskampf, im Versuch, in diesem mörderischen Casinobetrieb nicht ganz unterzugehen. Und dann kommen die Reichen, machen Stiftungen mit diesem Geld der Armen und unterhalten zur eigenen Gaudi einige Kunstbetriebs-Clowns und behaupten, diese seien die neuen van Goghs, Mozarts und Shakespeares. Dabei sind in Realität sowohl die Stifter wie auch die Empfänger des Segens nur Hirnamputierte eines falschen Scheins. Man wird reich an Geld und nicht an Intelligenz und Zukunft.

Man sieht also, wie relativ die "schönste und beste aller Welten" im Jahr 2006 ist. Man muss hinter die Sprüche der Star-Postillen und der Kapital-Zeitungen sehen, hinter die Medien, die von den Reichsten und Mächtigsten für ihre eigenen Zwecke missbraucht werden, und dann wird die ganze Misere, die ganze verdrängte Wirklichkeit offenbar - und jetzt können auch die Armen und auch der Mittelstand, solange es diesen noch gibt, ihre Erklärungen abholen, warum es ihnen immer schlechter geht, obschon vom Morgen bis zum Abend das Gegenteil behauptet wird, und zwar in allen Massenmedien.

Und weil ich diese Gesetzmässigkeiten erkannt habe, habe ich mit dem Schreiben von Texten begonnen, kreierte Bücher wie "10 Maximen zur Weiterexistenz", "CHAOS" und "Macht x Dummheit = Selbstzerstörung". Ich finanzierte diese Bücher aus eigener Tasche mal selbst und in einem eigenen Verlag, weil alle meine Manuskripte von gegen hundert Verlagen in Deutschland und in der Schweiz mit blumigen Worten resolut und seit 30 Jahren abgelehnt worden sind und die Feuilletons aller Zeitungen es strikte ablehnten, die fertigen und von mir finanzierten Bücher zu rezensieren. Ein Wahnsinn!

Wir befinden uns im freien Fall der Systeme, der Kapitalismus ist kurz vor dem Zusammenbruch - doch die Zeitungen vernichten meine Bücher, die Verteiler boykottieren meinen Verlag, die Bundesbehörde WEKO zu Bern nennt mich einen Idioten, weil ich mich beklage, dass meine Bücher nicht in die Buchhandlungen geliefert werden können. Und derweil leben wir mit einem Lebensstil, der jeden Planeten, auch einen von der zehnfachen Grösse der Erde, in relativ kürzester Zeit vernichten müsste.

Ohne ein gewaltiges Umdenken, einem richtigen Paradigmenwechsel in der Philosophie des Denkens, gehen wir alle gemeinsam den Orkus runter. Keiner wird dieser von Menschen erzeugten "Vorbestimmung" entgehen, weder Reiche noch Arme. Nur sind Letztere etwas besser dran, weil sie sich frühzeitig an die kommenden Deprivationen gewöhnen durften. Welch eine Gnade des Schicksals und der "Vorbestimmung"! Viele Endkatastrophen werden geschehen und kurz vor dem Kollaps des Homo sapiens wird man die Kurve nur noch kriegen, wenn man endlich kapiert, was ich immer meinte in meinen Büchern: Dass, ohne eine fundamentale Umkehr der Werte, das Ende der Geschichte in Kürze erreicht sein wird. Ohne neuen Denkansatz in der kritischen Vernunft, ohne eine neue Philosophie des Realen, ohne eine absolute Schonung des Planeten und dessen Natur, wird der Mensch, der Homo sapiens, niemals in die Zukunft reisen können ohne Totalschaden. Falsche Lebensformen haben zu einer Totalvernichtung des Planeten und der Menschheit geführt.

Diese Katastrophe, die nur noch eine Restmenschheit übrig lässt, wird mit absoluter Bestimmtheit noch vor dem Jahr 2100 abgeschlossen sein. Jederzeit ab heute könnten die Börsen, Banken, Versicherungen und Altersvorsorgen kollabieren. Die Umweltschädigung wird sich galoppierend in ungeahnte Höhen entwickeln und unsere Grundversorgung dermassen aus dem Gleichgewicht bringen, dass die "schöne, neue Welt" doch sehr rasch eine alte unschöne sein wird. Dies gilt umso mehr, als sogar noch ein kultureller Niedergang droht, infolge der von Medien erzielten Gesamtverblödung aller Menschen jeden Alters, ohne Rücksicht ob diese reich oder arm sind, in dieser herrlichen Menschenwelt.

Wird es einen Paradigmenwechsel in der Politik nach den angesagten Kollapsen der Systeme geben können? Will dies überhaupt irgendein Mensch wissen? Ich denke nicht. Heute noch nicht. Und wenn morgen schon alle Sünden der Vergangenheit unmerklich an uns zu nagen beginnen, wird es zu spät sein für gescheite Reaktionen. Es sieht so aus, als wie wenn dieses Szenario unsere von Gott gewollte Vorbestimmung hätte sein müssen. Sozusagen als Schutz des Planeten Erde vor den Keulenschlägen einer verdummten Spezies. Dabei war dies alles nichts Anderes, als eine gigantische Selbstverblödungsmaschinerie, provoziert von jenen, die den Hals nie genug vollkriegen konnten, die schon immer die Macht gepachtet hielten auf diesem Planeten.

Sie haben am Ende alle Weisen in ihre Elfenbeintürme verbannt, und im Expresszug nur noch die life-stylischen Idioten zu Wort kommen lassen. Am liebsten hätten sie gar alle Denker hinter Schloss und Riegel setzen oder gar umbringen wollen. Die Menschheit hat demnach ihr Schicksal völlig selbst bestimmt - und die Demokratien der Einfältigen, der immer weniger Gebildeten, also die "Diktaturen der dummen Mehrheiten", haben dem ganzen Wahnsinn nur noch den Deckel aufgesetzt, kurz vor dem Ende einer offenbar "grossartigen" Massen-Menschheitshistorie, kurz vor dem Aufprall dessen Wahnsinnszugs, eines TGV ohne Rückkehr-Mechanismus, namens "Vanitäten", in die Endmauer aller Machbarkeiten.


4. Welche Strategie hätte verfolgt werden sollen und
    welche Politik muss in Zukunft eingehalten werden?

(Stichworte: Wurde nicht schon alles gesagt? Die Erde diktierte schon immer die Grundgesetze des Seins aller Arten auf ihrer Oberfläche. Nicht Gott, nicht die Religionen, nicht die Philosophie, Wissenschaft, Politik und Kultur sind die massgeblichen Kräfte für unsere Existenz. Entscheidend für das Wohlergehen einer Spezies sind allein die immer noch unverstandenen Gesetze der Evolution und der Grenzen von Machbarkeiten. Der Mensch hat diese Grenzen im Denken, Handeln und Sein niemals begriffen. Wir haben nur noch eine Zukunft, wenn wir die Menschenmassen radikal reduzieren und ab sofort sorgsamer umgehen mit allen Ressourcen, Energien, Luft, Wasser und Boden. Jedem ist klar: Eine friedliche und weise Menschheit hätte noch eine Zukunft haben können, doch diese ist aufgrund unseren irren Handelns im Jahr 2006 und darüber hinaus, nirgendwo am Horizont erkennbar.)


Es ist mein ewiger Kampf: Niemand versteht das Fundamentale. Es ist der Wunsch des Menschen, die Erde sich untertan zu machen, die das Überleben des Homo sapiens diktiert. Die Zukunft unserer Art liegt aber ausschliesslich und allein in den Grundgesetzen der Erde, ihrem ewig gleichen Diktat, innerhalb welcher Grenzen und Systeme die Welt des Menschen zu funktionieren habe. Diese Naturgesetze wurden seit 2000 Jahren mit Füssen getreten, von den Philosophen, den Wissenschaftern, den Politikern, den Kriegstreibern, den Schriftstellern, den Technologen, den Wirtschaftstheoretikern, den Künstlern und den Umweltschützern. Alle dachten in falschen Normen und Gefilden unrealer Maximen der Machbarkeit und richteten das Wohlbefinden einer einzigen Spezies, des Menschen, nach diesen unhaltbaren Grundsätzen aus.

Diese Irrlehre des Denkens rächt sich nun - und zwar bleibend: Ohne Absturz und mehrfache Kollapse der diversen Systeme wird die Zukunft nicht mehr zu gestalten sein. Ich schrieb in meinem "Orakel 2099 " (zuerst richtigerweise als "ORAKEL 1995" gedruckt) schon um das Jahr 1975, dass wenn die Wende zu umwelt- und energieverträglichem Leben rund um den Erdball, die Abkehr vom Mobilitätswahn, der Wahnsinnsverschuldungen in allen Systemen der Erde, wenn die Grundgesetze der Natur und deren Grenzen des Wachstums nicht SOFORT greifen, dann könnte es schon in wenigen Jahren zu spät sein für Korrekturen. Schon jetzt, im Jahr 2006, ist es definitiv zu spät für Korrekturen: Die Schuldentürme werden bald zerplatzen und das Finanzwesen der Erde unter sich begraben, die Klimaaufschaukelung wird riesige Naturkatastrophen, vor allem Dürren, über die Erde bringen, das Wasser wird immer knapper werden und die von der Ressourcen- und Energievernichtung erwirkte Luftverknappung wird das Gesundheitswesen in unbezahlbare Höhen steigen lassen, noch bevor Rohstoffe und die Energien der Welt unbezahlbar geworden sein werden.

Nicht Gott, nicht die Religionen, nicht die Philosophien oder Wissenschaften, Politik und Kultur sind die massgeblichen Kräfte, die entscheidend sind für das Wohlergehen einer Spezies. Nein, diese sind im Gegenteil die Verursachung der technologischen und kapitalistischen Welt, in der wir zu leben haben und wo vorerst einige sehr reich geworden sind und eine immer grössere Zahl von Menschen immer ärmer. Es liegt im System des Denkens, das die Vorgenannten erwirkt haben. Schon die alten Griechen sinnierten über unsere Welt als solche, die allein im Dienste des Menschen zu funktionieren habe - und eben nicht als selbst organisiertes Leben auf dem Planeten Erde.

Diese Tendenz eines tödlichen Irrtums wurde gesteigert von Philosoph zu Philosoph. Die Prinzipien der kritischen Vernunft waren einfach ein Mittel, die Keulen der Menschen gegen den Rest noch stärker zuschlagen zu lassen. Ohne Einbezug der Natur waren alle Philosophien, von Plato über Descartes, Kant, Locke, Schopenhauer und Nietzsche bis zu Habermas eine einzige Einbahnstrasse von Irrungen, von Wahnvorstellungen der Machbarkeit.

Einzig Jean-Jacques Rousseau (und in Teilen Russell und einige andere ethisch denkende Philosophen) hat erkannt, möglicherweise gar unfreiwillig, in seinem Naturrausch, dass etwas nicht ganz stimmen kann mit der Entwicklung der Menschheit und ihren Erkenntnissen in Wissenschaften, Politik, Wirtschaft und dem ganzen Rest. Er ahnte nicht das Ganze, die Wirklichkeit der Bestimmung der Planeten über den Menschen und nicht umgekehrt, doch jedenfalls ahnte er etwas Wesentliches. Auch Karl Marx sah einige Dinge richtig voraus, wenigstens bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse.. Doch er sah niemals, dass der Sozialismus nur eine Variante des Kapitalismus ist, der eines Tages in einem blöden Neoliberalismus gipfeln würde. Die Menschen wurden nie aufgeklärt, sondern immer weiter in einen Machbarkeitswahn getrieben. Und heute bezahlen wir die Zeche für einen Irrsinn eines fehlerhaften philosophischen Denkens, ein Irrtum, der grösser nicht sein konnte.

Mir wurde nie klar, warum die Massen der Menschen bis hinauf zu den Philosophen nie das Wesentliche des Seins, des Überlebens, erkennen konnten und wollten, wo dies eigentlich jedes Kinderhirn ohne Mühe schaffen sollte, ganz einfach, weil es normal ist - im Gegensatz zu den Maximen, die wir alle zu verehren haben, die alle total quer zur Normalität des Seins einer Gesamtorganisation eines Planeten liegen.

Der Mensch hat eben die Grenzen der Machbarkeit im Denken, Handeln und Sein niemals begriffen. Dies ist die Hauptmaxime meines philosophischen Schreibens. Die Menschen glaubten immer zu wissen - doch sie wussten niemals etwas. Und die Medien verbreiteten den Graben zwischen einer Scheinwirklichkeit, in der wir täglich leben müssen, und einer Wirklichkeit des Seins, die uns bald um die Ohren fliegen wird, immer schneller und immer radikaler, und in Literatur und Medien nie einen Stellenwert des Faktischen zugesprochen bekam.

Offenbar ist nur noch der "Nachvollzug" des Geschehens, und nicht die Ursachen und Wirkungen des Geschehens, in den Tagesnachrichten von Interesse. Wir sind zu Ratten geworden, die nur noch den kommenden Winter vorbereiten, wenn überhaupt. Meist wird nur der folgende Tag, oder bei Politikern die nächste Regierungsperiode vorbereitet, bei den Konzernen der Profit des nächsten Jahres wenn nicht gar des Quartals. Alle, absolut alle, sind verdummt - und keiner weiss um die reale und gigantische Einschränkung seines Geistes.

Was ist zu tun? Ich schreibe Bücher gegen diese Gleichgültigkeit und die masslose Verblödung in den Hirnen in der Jetztzeit. Doch dies hilft auch nicht viel. Die Jetztmenschen begreifen einfach nichts von meiner Schreibe, keinen Satz offenbar, keine zusammenhängende These. SIE WOLLEN NICHT BEGREIFEN! Denn wenn sie begreifen würden, müsste das ganze Korsett ihrer menschlichen Beziehungen in sich zusammenbrechen. Gewissheiten würden zu Fragezeichen - und die Antworten haben sie schon vor Jahrhunderten zu vergessen gelernt. Ihr Verhältnis zur Erde und zum Denken müsste revolutioniert werden. Doch was kein Mensch zu wissen scheint: Wir haben gar keine Alternative zu einer fundamentalen Umkehr der Werte des Denkens und des Handelns in unserer chaotischen Realität. Keine Alternative. Definitiv. Die Alternative wäre nur noch der Untergang des Homo sapiens. Nicht mehr und nicht weniger.

Wir haben nur noch eine Zukunft, wenn wir die Menschenmassen radikal reduzieren und ab sofort sorgsamer umgehen mit Ressourcen, Luft, Wasser und Boden. Ich schreibe diesen Satz mit einer Gleichgültigkeit und Lahmarschigkeit, die nicht mehr zu übertreffen ist: Ich selbst habe gelebt wie alle anderen auch, mit Autos, eigenem Haus, Reisen, Vernichtung der Ressourcen, so wie alle anderen auch. Die Alternative wäre der totale Ausstieg und die Niederkunft ins Elend gewesen, sozusagen das Anziehen eines Schaf-Fells und der Wegzug in eine Berghütte am äussersten Rand der Alpen.... Genau dies haben meine "Freunde" und Anverwandten mir immer vorgeworfen, dass ich nicht so handeln würde - und sie haben absolut nie etwas kapiert von den Möglichkeiten zum Ausstieg, die diese Gesellschaft dem Vernünftigen überhaupt zu bieten imstande ist.


Entgegen der landläufigen Theorie bringt es null Wirkung, wenn wir den Einzelnen zum Masshalten auffordern. Genau so gut könnte man in die Alpenwelt furzen und hoffen, es werde Gold daraus. Wir haben und hatten schon immer ein Massenproblem, welches nur mit weltweiten Gesetzen und Kontrollen überhaupt wirksam umzusetzen wäre. Doch dazu wird es natürlich nie kommen. Die Freiheit wird immer vor dem Überleben kommen müssen, die Freiheit der Reichen und Mächtigen. Und deshalb werden nur die real existierenden Gesamtkollapse der Zukunft eine Änderung der Lebensgrundlagen erwirken können.

Es werden immer Argumente der Unvernunft bleiben, die Menschen bezüglich ihres Verhaltens zeit ihres Lebens auch vorbringen wollen. Doch hier gibt es den kleinen Unterschied: Ich habe immer geschrieben, dass diese Art zu leben ein Programm zur Selbstvernichtung beinhaltet, das ich nicht akzeptiere. Ich wollte aber schon immer, seit ich Kind war, bereit sein um nicht allein, sondern mit allen Anderen, und zwar nur unter Einbezug der Menschenmasse der gesamten Erde, zu verzichten auf Annehmlichkeiten, die den Planeten langfristig vernichten werden.

Doch wer der Menschheit wie ich schon im Jahr 1975 sagte, dass sie vor dem Abgrund stehe, kann jetzt, in diesem Kapitel und im Jahr 2006, nachdem alle vernichtenden Entwicklungen ins Unermessliche gesteigert worden sind, nicht so tun, als ob wir noch wirklich die Chance hätten, freiwillig und geplant etwas zu erreichen, um die Rest-Menschheit, also die Reduktion der Menschheit von über sieben Milliarden auf vielleicht 100 Millionen zu erwirken, was nötig wäre, um wieder zurück zu lebbaren Konditionen zu gelangen. Einen Weg zurück gab und gibt es unter diesen Massen-Gesetzen nie - und wird es nie geben...

Doch man kann ja mal spekulieren, so wie es Lady "Little steps", also Frau Susan George von Attac, getan hat. Sie glaubt, dass man Massnahmen zur Vermeidung des Unvermeidlichen nicht mit grossen Aktionen erreichen soll. Sie verfolgt in allen ihren Reden den Weg der "kleinen Schrittchen", damit eine "Bessere Welt ist möglich, wenn...." Sie denkt doch tatsächlich, dass so eine neue Realität entstehen könnte! Wie naiv! So fördert sie mit ihrer Art der Opposition zu den bestehenden Verhältnissen nur noch die Selbstvernichtung. Sie dient, wie alle NGOs der heutigen Zeit, den Interessen der mächtigen Zerstörer; sie alle funktionieren lediglich als Alibi-Organisationen, damit alle Gutmenschen auf diese verweisen können und dann sagen dürfen: "Was nur hat denn dieser dumme Delavy? Es gibt ja die Kräfte, die etwas Gescheites unternehmen, die das Bessere wollen und es langfristig auch erwirken werden."

Welch ein Zynismus, welch ein Anspruch, welch ein Irrtum! Die chaotischen Keulen vernichten uns rascher, als dass die gute Susan George, die Greenpeace, die Amnesty International, die UNO, das Rote Kreuz und all die anderen je Gegensteuer geben könnten. Es ist wie wenn ein Wurm sich wehren wollte, von einer Krähe gefressen zu werden. Der Wurm windet sich noch ein Weilchen und dann verschwindet er im Schlund. Dies ist die wahre Situation aller NGOs dieser Erde. Und doch wollen wir noch eine Zukunft haben, wollen die massigen Selbstvernichtung der Menschheit auf diesem Planeten noch vermeiden? Welch ein Menschen-Wahn!

Jedem denkenden Wesen sollte endlich klar werden: Eine friedliche und weise Menschheit hätte noch eine Zukunft haben können, doch dieses goldige Szenarium ist im Jahr 2006 nirgendwo mehr am Horizont erkennbar. Sehr schön also, machen wir das Mögliche. Wie würde eine friedliche Menschheit denken und handeln, eine überlebensfähige, eine die nicht Kriege führt, nicht mehr foltern lässt, nicht mehr alle Ungerechtigkeiten der Welt zulässt? Sehen wir zu, dass der Reichtum auf Kosten der vielen Armen nicht mehr unterstützt wird, dass Dummköpfe wie George W. Bush und andere Machtstreber nicht mehr an die Hebel des Geschehens kommen können. Mein Gott, wie sollte dies vonstatten gehen? Wir haben doch nur unsere Demokratien, eher als "Diktaturen der dummen Mehrheiten" zu verstehen? Wir haben nur die vermeintliche Vorherrschaft der Menschen, die aber leider nicht logisch und fundamental denken können. Wir haben eben in der Vergangenheit über 2000 Jahre nur diese Ideologie propagiert - bis zum "Geht-nicht-mehr".

Und dies führt uns zu einer weiteren Frage: Was ist zu verstehen unter einer "weisen Menschheit"? Und wer soll diese Weisen stellen, wenn sicherlich etwa 99,999 % der Menschheit in einem Konsens der Diktatur der dummen Mehrheiten gefangen bleiben? Wer soll die "Weisen" bestimmen, welche Macht sollen sie haben, welche Konsequenzen ergeben sich aus der Überweisung von Macht an diese Weisen der Welt? Ersetzen wir nicht ein Jaucheloch durch einen Misthaufen? Wer nur soll diese ungewöhnlichen Fähigkeiten haben, eine ganze, irrgewordene Menschheit auf den rechten Pfad zurückzuführen am Ende der Zeiten, nach dem der Point of no Return schon längstens überschritten worden ist?

Etwa dieser René Delavy? Da sage ich klipp und klar: Ich werde ausser meiner philosophischen "Blödeleien" nie etwas anderes für diese Welt tun können. Als Sündenbock für die denkerischen Verbrechen von 2000 Jahren, am Ende der Zeiten und Machbarkeiten, will ich mich schon gar nicht hergeben und eignen wollen. Sollen doch jene den Dreck wegschaffen, die diesen Dreck erst herbeigeschafft haben, nämlich jene, die für die Verdummung der 99,999 % verantwortlich sind, die Diktaturen vereinfachten Denkens erst erschafften oder mindestens duldeten, weltweit. Sie haben alle Macht übernommen und den wenigen wirklich Weisen dieser Welt nie eine Chance gegeben.

Schon immer waren mächtige Religionsvertreter oder irre Philosophien-Vereinfacher am Werk, aber auch kindliche bis kindische Wissenschaftsgläubige, zudienend den erbenden Geldsäcken, dann sind da weitere strohdumme Wichtigtuer, all die gierigen Machtmenschen, die alle Boulevard-Medien des Globus bevölkern dürfen. Überhaupt alle, die immer die Dümmsten der Menschheit ans Ruder der Macht, des Geldes und der Religionen vorliessen - und das sind eben leider die genannten 99 und mehr Prozente.

Somit sind beinahe alle Menschen verantwortlich für eine irrige und selbstsüchtige Ausübung von Macht von Wenigen, zulasten der Schwächsten, den riesigen Mehrheiten der Gesellschaften. Alle sind somit verantwortlich für die Vorantreibung eines menschlichen Irrsinns, bis hin zu den nicht mehr lebbaren zukünftigen Machbarkeitsideologien. Und all dies führte an ein absehbares Ende aller Machbarkeiten und Eitelkeiten des Homo sapiens. Wir liessen das Menschheitsboot vorantreiben in eine gewollte Selbstvernichtung. Und jetzt soll dieser Delavy, oder sonst ein "Weiser", die Kohlen aus dem Feuer unseres Seins holen und sich an der Hitze dieser Realität die Hände und das Hirn verbrennen?

Ich will dieses Kapitel auf einer versöhnlichen Note beenden: Es ist sehr wohl möglich, dass im Niedergang der Menschheit, jetzt wo die Schuldentürme kollabieren und die Börsen und Banken begraben werden, wo die Ökologie endlich, endlich zurückschlägt und die Erdschätze unbezahlbar werden, jetzt ist es wohl nötig und möglich, dass die demokratischen Kräfte die richtigen und guten Geister dieser Welt an die Tröge der Macht vorlassen. Ich beneide keinen dieser zukünftigen Machtbesitzenden um ihre Macht.

Es ist wie mit den Staats-Sozialisten, die dann kommen, wenn die Privat-Kapitalisten ihr neoliberales, privatisierendes und gewinnmaximierendes Pulver jeweils verschossen haben: Man wird sie verantwortlich machen wollen für die Unmöglichkeit, das von Anderen verursachte Chaos nochmals in Ordnung gebracht zu haben. Und dieser Irrweg des Denkens hat, zum Beweis der Einfalt der Massen, schon zu allen Zeiten bestens funktioniert. Aber vielleicht könnte dieses Mal ein Wunder geschehen, und immerhin könnte es dahin kommen, dass der Abstieg wenigstens einigermassen geordnet vonstatten gehen kann, damit nicht wieder alles in einen weltweiten Kultur-, Zivilisations- und Bürgerkrieg ausmündet - und die Verhältnisse derart kulminieren, das ein einziger und endgültiger Weltenbrand auch noch den Rest des Menschlichen, in bezug auf Ethikvernichtung, schaffen wird.

Doch was weiss ich schon in meiner naiven Einfalt des Faktischen? Offenbar wollen und wollten die idiotischen Wissenschafter des Politischen schon immer, einfach nur in Scheinwelten leben, so wie schon zu allen Zeiten seit es den Homo non-sapiens gibt. Da, auf diesem Denkniveau, ist es schön warm, sicher, einfach, klar und weltvernichtend. Und so kann ich nicht mehr tun, als zu versuchen mit Hilfe meiner Bücher nachzuweisen, in welcher realen Welt und in welchem unglaublichen Chaos wir uns schon seit Langem befunden haben.

Für den Rest des menschlichen Verhaltens, eine einzige geschichtliche Tragödie, wird man mich nie verantwortlich machen können. Für einmal sollte nicht schon wieder der Überbringer schlechter Nachrichten - einmal mehr und für ein letztes Mal, der Schuldige sein.